Werkzeugeinkauf ist nicht einfach. Die Frage die sich dabei meist gestellt wird ist die nach der passenden Qualität. Man möchte keinen Werkzeugschrott kaufen, aber auch nicht zu viel Geld ausgeben. Es gilt also, eine genau für den Anwender passende Zusammenstellung an Werkzeugen zu finden.
Es gibt heute tausende Werkzeughersteller und eine absolut unüberschaubare Menge an Produkten. Die einzelnen Hersteller unterscheiden sich unter anderem durch verschiedene Qualitäten. Manchmal hat sogar ein und der selbe Hersteller verschiedene Qualitäten im Programm. Die günstigeren Produkte werden dann oft unter anderem Markenamen verkauft um die Käufer nicht komplett zu verwirren und den guten Ruf des eigentlichen Markenprodukts zu schützen.
Wie aber soll man nun an die Werkzeugauswahl herangehen?
Ich empfehle, sich zunächst einmal Gedanken darüber zu machen wie oft und wofür man Werkzeug kaufen möchte. Der Gelegenheitsnutzer, der nur selten zum Werkzeugkasten greifen wird, sollte trotzdem keinen Billigschrott aus der Kramkiste im Baumarkt oder Discounter kaufen. Die Werkzeuge aus der sogenannten Schütte sind, bis auf wenige Ausnahmen, innerhalb kürzester Zeit kaputt und können nur noch weggeworfen werden. Meist verrät schon der Geruch das die verwendeten Kunststoffe höchstwarscheinlich gesundheitsschädlich sind. Bei eingeschweißen Produkten ist eine Geruchsprüfung im Geschäft allerdings kaum möglich. Die Metallteile von Schraubendrehern oder Zangen sind hier nie aus hochwertigem Werkzeugstahl und halten so nicht einmal einfachste Belastungen aus. Bewegliche Teile haben entweder zu viel Spiel oder sie sind zu schwergängig. Manch einer kennt die unangenehmen Quetschverletzungen die man sich beispielsweise mit einer Billigzange zuziehen kann.
Ich empfehle daher auch für gelegentliche Arbeiten einen Fachhändler oder einen geeigneten Onlineshop zu besuchen. Der Gelegenheitsanwender kann im Fachhandel bereits für knapp 100,- Euro gute Werkzeugsets in anständiger Qualität finden. Für diese Summe bekommt man ausreichend bestückte Werkzeugsets die bereits mit Koffer geliefert werden. So kann das Werkzeug leicht transportiert und verstaut werden und es geht so leicht nichts verloren. Die meisten dieser Koffer haben für jedes Tool einen fest vorgesehenen Platz. Ist die Arbeit beendet kann man mit einer kurzen Sichtkontrolle feststellen ob alle Werkzeuge eingeräumt wurden.
Um so ein Werkzeugset von schlechten Angeboten zu unterscheiden sollte man sich beim Fachhändler telefonisch oder persönlich beraten zu lassen. Geeignete Werkzeugfachhändler sind heute leicht über das Internet ausfindig zu machen. Schildern Sie Ihren Bedarf und vergleichen Sie danach wie Sie beraten wurden und was Ihnen angeboten wurde. Hier kann man sich dann durchaus von seinem Bauchgefühl leiten lassen. Man merkt meist schnell welche Beratung für einen selbst glaubwürdig und passend erscheint. In Zeiten von Telefon und Internet ist es so auch ein Leichtes mal zwei oder drei Händler anzusprechen.
Ich habe mir vor 25 (!) Jahren einen Ratschenkasten von Neckermann gekauft, Hausmarke "Bullcraft". Mit diesem Kasten habe ich bis jetzt noch jede Schraube losbekommen und die Einzelteile sehen heute noch aus wie neu. Bis auf die 13er Nuss, die hat ein halbes Jahr im Wasser gelegen, da ist die Verchromung blind geworden. Die meisten Werkstätten benutzen doch nur Hazet oder Facom, weil sie es im Großhandel ein paar Cent billiger bekommen. Das Werkzeug von Proxxon, welches im Mobau verkauft wird, ist mindestens genau so gut und ja auch nicht gerade billig.
AntwortenLöschen